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Wenn der Körper spricht
Hypnose EMDR Brainspotting • Berlin
Veröffentlicht von Sara Gonzalez in Psychosomatik · Samstag 14 Jun 2025 · Lesezeit 4:15
Wenn der Körper spricht – und Trauma heilt: Die Bedeutung frühkindlicher Konflikte in der Entstehung und Auflösung körperlicher Symptome

Von Sara Gonzalez, Traumatherapeutin, Heilpraktikerin für Psychotherapie

Frühkindliche Bindungserfahrungen und Entwicklungstraumata beeinflussen das autonome Nervensystem, das Immunsystem und die Körperwahrnehmung tiefgreifend. Der Zusammenhang zwischen psychosozialem Stress in der Kindheit und der Entstehung chronischer körperlicher Erkrankungen ist in der psychosomatischen Forschung gut belegt – bleibt jedoch im klinischen Alltag oft unberücksichtigt. Der vorliegende Beitrag beleuchtet, wie frühkindliche Konflikte körperliche Symptome auslösen können und wie traumasensitive therapeutische Verfahren wie EMDR, Brainspotting oder andere, körperorientierte Ansätze zu einer tiefen und manchmal vollständigen Symptomauflösung führen können.

Anhand eines praxisbezogenen Beispiels wird veranschaulicht, wie der Körper als Speicher psychischer Wunden fungiert – und zugleich als Schlüssel zur Heilung dienen kann.  In der ganzheitlichen Psychotherapie begegnen wir immer wieder Menschen, deren körperliche Symptome medizinisch nicht erklärbar sind – und die dennoch unter hohem Leidensdruck stehen. Klassische Diagnosen wie Reizdarm, Gastritis, Migräne oder chronische Erschöpfung u.v. m. zeigen sich oft resistent gegenüber medikamentöser oder rein symptomorientierter Behandlung.

Immer mehr Forschung und klinische Erfahrung legen nahe, dass frühkindliche Konflikte, insbesondere im Kontext von Bindungsverletzungen, Vernachlässigung oder emotionaler Überforderung, die bedeutsame Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung solcher Symptome spielen.  Der Körper als Speicher kindlicher Erfahrungen  Traumatische Erfahrungen in der Kindheit – insbesondere, wenn sie nicht verbal verarbeitet oder durch eine sichere Bezugsperson reguliert werden konnten – prägen das Nervensystem dauerhaft. Besonders das autonome Nervensystem (Sympathikus/Parasympathikus) und die HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse) reagieren auf chronischen Stress mit dauerhafter Alarmbereitschaft.  Diese „biologische Übererregung“ kann sich in folgenden Symptomen äußern: Magenschmerzen, Reizdarm, chronische Gastritis, Autoimmunprozesse, Migräne, Tinnitus, Muskelverspannungen, Fibromyalgie und letztlich in allen Symptomen, die dann als Krankheit zusammengefasst werden und einen schulmedizinischen Namen erhalten.   Unklare somatische Symptome trotz Ausschlussdiagnostik

Fallbeispiel: Trauma als Wurzel – und Tür zur Heilung In der therapeutischen Arbeit mit einer Patientin, die seit vielen Jahren unter wiederkehrender Gastritis litt, zeigte sich nach intensiver ressourcenorientierter Stabilisierung (u. a. EMDR und körperfokussierte Arbeit) ein zentraler emotionaler Auslöser: eine prägende, beschämende Erfahrung in der Kindheit, in der sie sich emotional ausgeliefert und hilflos gefühlt hatte. Durch die gezielte Bearbeitung dieser Szene konnte sich nicht nur die emotionale Bewertung verändern – auch die körperlichen Symptome lösten sich sukzessive auf. Nach mehreren Sitzungen berichtete die Klientin erstmals seit Jahren über eine vollständige Beschwerdefreiheit.

Traumatherapie als somatische Integration  Moderne traumatherapeutische Verfahren, die ich anwende, zielen nicht nur auf kognitive Einsicht, sondern insbesondere auf die Verarbeitung impliziter, körperlich gebundener Erinnerungen.   Insbesondere EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) arbeitet über bilaterale Stimulation und hilft, neuronale Blockaden aufzulösen.  Brainspotting nutzt die Blickrichtung zur Aktivierung tiefer neuronaler Netzwerke und verarbeitet Erfahrungen über die Körperwahrnehmung.  NARM verfolgt einen wertschätzenden, erforschungsorientierten Ansatz und arbeitet sowohl Top down, als auch Bottom up.  All diese Methoden respektieren das Tempo des Nervensystems und ermöglichen oft eine Heilung, wo Gesprächs- oder Verhaltenstherapie an Grenzen stößt.

Forschungslage: Trauma und körperliche Erkrankungen  Zahlreiche Studien belegen den Zusammenhang zwischen Kindheitstrauma und körperlicher Krankheitslast:  Die ACE-Studie (Felitti et al., 1998) zeigt: Je höher die Zahl belastender Kindheitserfahrungen (Adverse Childhood Experiences), desto höher das Risiko für chronische Erkrankungen wie Herzinfarkt, Diabetes, Krebs oder Autoimmunerkrankungen.  Studien zur psychoneuroimmunologie (z. B. Ader et al., 2001) belegen, dass frühkindlicher Stress Entzündungsprozesse und Immunreaktionen nachhaltig beeinflusst.  Die Polyvagal-Theorie (Porges, 2011) liefert ein neurobiologisches Modell, wie das autonome Nervensystem auf Traumatisierung mit Dysregulation und körperlichen Symptomen reagiert.

Fazit

Die Erfahrung, dass sich ein körperliches Symptom vollständig auflöst, wenn sein psychischer Ursprung erkannt und verarbeitet wird, ist tiefgreifend – und häufig. Sie verweist auf das enorme Potenzial traumasensibler, körperbezogener Psychotherapie.   Für die therapeutische Praxis bedeutet das:  Symptome sind oft mehr als bloße Störungen – sie sind Botschafter einer ungelösten Geschichte. Wenn diese Geschichte gehört und gehalten wird, darf der Körper loslassen.

Literaturverzeichnis

Ader, R., Felten, D. L., & Cohen, N. (2001).

Psychoneuroimmunology. Academic Press.  Felitti, V. J., Anda, R. F., Nordenberg, D., et al. (1998).

Relationship of childhood abuse and household dysfunction to many of the leading causes of death in adults. American Journal of Preventive Medicine, 14(4), 245–258.

Grand, D. (2013). Brainspotting: Die neue Methode zur Behandlung von Trauma, Stress und Schmerz. VAK Verlag.  Levine, P. A. (2010).

Sprache ohne Worte: Wie unser Körper Trauma verarbeitet und uns in die innere Balance zurückführt. Kösel.

Porges, S. W. (2011). The Polyvagal Theory: Neurophysiological Foundations of Emotions, Attachment, Communication, and Self-regulation. Norton.

Van der Kolk, B. (2014). The Body Keeps the Score: Brain, Mind, and Body in the Healing of Trauma. Viking.


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